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  09.11.1997, 12:44 Uhr

Wandertips

Villnöß

Nach St. Jakob in Villnöß; Eisacktal

Mehr als zwei Dutzend Jakobskirchen gibt es in Südtirol, und fast immer stehen sie auf einem aussichtsreichen Hügel oder zumindest erhöht an einem Berghang; und meist sind es auch uralte Heiligtümer an uralten Wegen und Übergängen, ist der hl. Jakobus doch der Beschützer der Pilger und Wanderer.

Das Gesagte gilt auch für das Kirchlein St. Jakob am Joch auf der Sonnenseite des äußeren Villnösser Tales. Hier, zwischen St. Peter im Osten und Teis im Westen, breiten sich teils bewaldete, teils gerodete Hänge aus, und das Kirchlein krönt eine kleine Wiesenkpppe mit Prachtblick talein zu den Geislerspitzen. Aber nicht nur landschaftlich, auch kunsthistorisch ist das von einer Ringmauer umgebene Höhenheiligtum ein Juwel; denn es enthält einen schönen gotischen Flügelaltar, der ebenso wie der ganze Bau aus der Zeit um 1500 stammt. In seinen Ursprüngen geht das Kirchlein allerdings auf frühere Zeit zurück und wird bereits im 14. Jh. urkundlich erwähnt. Die Tür ist normalerweise verschlossen - Kirchenräubern ist ja bekanntlich nichts heilig und sie fürchten oft nichteinmal die Alarmanlage -, aber in einem der nahen Häuser kann man den Schlüssel bekommen.
Selbstverständlich könnte man von St. Peter in Villnöß nur zum Jakobskirchlein wandern, aber das ist halt doch keine rechte Wanderung, und deshalb schlage ich vor, den Besuch von St. Jakob zu einer größeren Rundwanderung auszudehnen. Und zwar weiterzuwandern durch Wiesen und Waldungen und vorbei an einsamen Berghöfen. Einer dieser Höfe schon ziemlich weit draußen und hoch über dem Tal ist der Trocker, ein anderer, bedeutend tiefer, der Miglanzhof, in dessen Nähe sich drei kleine, in vorgeschichtlicher Zeit besiedelte Kuppen befinden.
Der Rückweg führt schließlich auch an der Höfegruppe Pardell mit ihrer Valentinskirche vorbei, die ebenfalls einen wertvollen gotischen Flügelaltar enthält.
Ein guter Teil unserer Wanderroute besteht zwar nicht mehr aus alten Wegen, sondern aus asphaltierten Höfezufahrten, aber jetzt im Winter nimmt man das schon in Kauf. Und beim Abstieg von der oberen "Höfeterrasse" zur unteren kommt auch der auf seine Kosten, dem ein steiler Waldpfad lieber ist als eine bequeme Straße

Wegverlauf: Von der Kirche in St. Peter (1150 m) der Markierung 11 folgend kurz westwärts bis zur Straßengabel, hier rechts ab, auf der schmalen Asphaltstraße leicht ansteigend nach St. Jakob (1280 m), dann auf der Höhenstraße in großteils mehr oder minder ebener Wanderung teils durch Wald, teils durch Wiesen mit einzelnen Höfen weiter bis zu den Höfen Trocker (1343 m) und Moar (1320 m); ab St. Peter knapp 11/2 Std. - Vom Moar nun in wenigen Minuten hinüber zum Zinnerhof (1290 m), auf dem oberen Feldweg westwärts hinüber zum Wald und auf einem teilweise schwachen, aber markierten Steig in rund 1/2 Std. hinunter zum breiten Weg 11, der von Teis herüberkommt. Auf diesem nun in ebener Waldwanderung ostwärts zum Miglanzhof (1083 m), ab da wieder auf asphaltierter Zufahrtsstraße teils eben, teils leicht ansteigend nach St. Valentin in Pardell (1156 m) und zurück nach St. Peter.

Höhenunterschied: rund 300 m.

Gesamtgehzeit: rund 3 1/2 Std.

Orientierung und Schwierigkeit: Der Waldsteig vom Zinnerhof hinunter zum unteren Weg ist steil und erfordert etwas Vorsicht, im übrigen ist die Wanderung leicht. Die Höfezufahrten werden kaum befahren.

Wanderkarten 1:50.000: Freytag-Berndt, Blatt S 5 (Cortina d'Ampezzo - Marmolata - St. Ulrich); Kompaß, Blatt 56 (Brixen).


Hanspaul Menara