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Südtiroler RebsortenCABERNETKönig unter den Weinen
Lange Zeit wurden die drei Sorten, der edle Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, der kleinere Bruder mit den größeren Erträgen, und Carmenère, die weniger noble Ausrichtung, in den Weingärten verwechselt. Carmenère und Franc gaben fast überall den Ton an. Erst in den letzten zehn Jahren ging man in Südtirol daran, diese beiden zunehmends mit dem komplexeren und wuchtigeren Cabernet Sauvignon zu ersetzen. 81 Hektar der Südtiroler Rebgärten sind heute mit Cabernet bepflanzt, wobei die Gemeinden Margreid, Kurtatsch und Branzoll flächenmäßig an der Spitze stehen. Auf schweren Kalk- und Lehmschotterböden in tieferen Lagen bis etwa 350 Meter Meereshöhe und heißem Klima gedeiht die relativ pflegeleichte Rebsorte am besten. Ausschlaggebend für eine gute Qualität ist neben dem Standort aber die richtige Ertragsregulierung und Mengenbeschränkung, die oft nicht so leicht in den Griff zu bekommen ist. Der Cabernet Franc ist anspruchsloser und früher reif, und kann daher auch in zweitklassigen Lagen und auch in klimatisch ungünstigen Jahren gute Weine hervorbringen. Ein geringerer Säure- und Gerbstoffgehalt ist die Folge, die den Wein dafür aber schon nach kürzerer Zeit trinkreif werden lassen. Der spätreifende Cabernet Sauvignon wird durch seine kleineren, kernreichen Beeren mit ihren dickeren Häuten geprägt, die ihm mit kräftigen Farb- und Gerbstoffen Körper und Charakter verleihen. Der Südtiroler Cabernet ist in seiner Typizität international durchaus vergleichbar und aufgrund des Klimas in seiner Frucht oft komplexer wie in manch anderen Anbaugebieten. Ohne eine Reifung im Barriquefaß ist ein großer Cabernet allerdings auch hier kaum denkbar. Erst durch das neue Eichenholz erhält der rohe Grundwein seine endgültige Größe und Eleganz. Nach zweijähriger Lagerung im Holzfaß kann der Südtiroler Cabernet die Bezeichnung "Riserva" tragen. Der Steckbrief: Der Cabernet Franc ist bereits als junger Wein meist milder und dadurch ansprechender und früher trinkreif. |