Gartentips

Bambus

Bambus ist eine Pflanze, die im heurigen Jahr in die "Schlagzeilen" der Gartenwelt geraten ist. Das Zweite Deutsche Fernsehen, zahlreicheGartenzeitschriften berichteten über eine Sorte von Gartenbambus (Fargesia murielae), die im heurigen Jahr zur Blüte kam. Tatsächlich ist dies ein Phänomen - ein besonderes Naturereignis, blüht diese Spezies doch nur sehr selten. Experten sprechen von Zeitabständen der Blütezeit von 30 bis 120 Jahren.

Das Fatale an der Bambusblüte ist jedoch der Sachverhalt, daß die Blüte nicht einmal besonders dekorativ ist und die Pflanze sich dabei derart verausgabt, daß sie nach der Blüte abstirbt. Warum diese Sträucher absterben, ist leicht zu begreifen. Während der Blütezeit werden Blütenähren gebildet, aber keine Blätter. In der Folge werden die alten Blätter gelb und fallen ab. Die Pflanze versorgt sich ausschließlich aus den Wurzeln. Die Folgen sind hinlänglich bekannt, diePflanze zehrt sich bis zum Tod vollkommen aus. Die Reaktion vieler Hobbygärtner war Ratlosigkeit.

Das "Pfefferrohr" stammt aus China

Nun ich kann Sie beruhigen, es war eigentlich nur eine Sorte, die sich durch diese Blüte hervortat. Eine in unserem Ländle häufig verwendete Sorte ist das sogenannte Phyllostachys aurea oder auch Pfefferrohr genannt.Dies ist eine unter rund 100 Gattungen, die zur Gruppe der Bambusgräser zählt und die unter Hobbygärtnern eigentlich als "Bambus" bekannt ist.

Verwendungsmöglichkeit

Kaum eine Pflanze ist so vielseitig in der Gartengestaltung zu verwenden wie Bambus. Diese Pflanze eignet sich optimal als Sichtschutz- und Windschutzpflanze für die Terrasse. In den meisten Fällen ist die Terrasse vor dem Wohnzimmer plaziert und so ergibt sich durch das Wohnzimmerfenster ein wunderschöner Blick auf eine Terrassenpflanze, die vollkommen unproblematisch ist.

Auch auf dem Balkon entstehen oft Lücken. Dort hat sich der Gartenbambus als winterharte Kübelpflanze und als geeignete Sichtschutzmaßnahme bewährt. An einem Wassergarten, Badeteich oder Schwimmbad ist der Bambus ein unverzichtbares Gestaltungsmittel. Auch als Heckenpflanze wird Bambus im benachbarten Deutschland gerne verwendet.

Standort und Pflege

Phyllostachys aurea braucht einen ausreichend feuchten Boden und einen geschützten Standort. Der Boden selbst kann nährstoffreiche Gartenerde sein.Wichtig ist jedoch, daß gerade in Trockenperioden die Pflanzen reichlich gegossen werden. Von Zeit zu Zeit sollte man organischen Dünger verabreichen. Typisches Kennzeichen für die Phyllostachysarten: Stets entsprießen in der Nähe der Knoten zwei bis drei Seitentriebe und nach dem Knoten erfolgt der Wuchs in eine andere Richtung. Dadurch erhält das Bambusgras einen zickzackähnlichen, aber durchwegs aufrechten Wuchs.

Wie alles in der Botanik, so hat auch das Bambusgras einen Nachteil. Die Pflanze vermehrt sich durch sogenannte Wurzelrhizome. Durch diese "Wurzelvermehrung" kann in Entfernungen bis 15 Meter Bambusgras aus dem Boden sprießen.

Wichtig: "Wurzelsperre"

Der bedachte Gärtner kann jedoch vorsorgen, indem er eine sogenannte „Wurzelsperre" beim Setzen berücksichtigt. Respektlos bezeichne ich diesePrävention im Zeitalter der Kondomwerbung als Wurzelkondom, und dabei ist diese Formulierung gar nicht so unzutreffend, können sich so die Wurzeln durch eine Absperrung aus Kunststoff, die man in einem geeigneten Abstand geschlossen um die Wurzeln auslegt und in den Boden eingräbt, ja nicht mehr unkontrolliert vermehren.

Herbert Geringer